Zwangsräumungen in Hamburg steigen auf besorgniserregendes Niveau
Überblick
Im Jahr 2024 wurden in Hamburg 1.209 Zwangsräumungen durchgeführt, ein deutlicher Anstieg von 19,8 % gegenüber dem Vorjahr (1.002). Die städtische Wohnungsgesellschaft Saga trug mit 247 Zwangsräumungen wesentlich zu dieser Zahl bei, was einem Anstieg von 33 gegenüber 2023 entspricht.
Ursachen und Auswirkungen
In den meisten Fällen sind Mietschulden der Hauptgrund für Zwangsräumungen. Die Linkspartei weist darauf hin, dass Zwangsräumungen oft "den Beginn jahrelanger Obdachlosigkeit" markieren und fordert den Senat zum Handeln auf.
Reaktion des Senats
Der Senat verweist auf die Fachstellen für Wohnungsnotfälle der Stadt, die bereits "einen wichtigen Beitrag" zur Verhinderung von Zwangsräumungen leisten würden. Allerdings gibt es derzeit eine Warteliste von 1.821 Anspruchsberechtigten für einen Platz in einer öffentlich-rechtlichen Unterkunft (darunter 1.301 Einzelpersonen und 520 Familien).
Weitere Details
Im Jahr 2019 gab es mit 1.239 durchgeführten Zwangsräumungen eine noch höhere Zahl als im Jahr 2024. Seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie sind die Zwangsräumungen zurückgegangen, schwankten aber immer noch leicht um die 1.000er-Marke.
Saga: Eine besondere Rolle
Die Saga, die über 140.000 Wohnungen in Hamburg vermietet, spielte eine bedeutende Rolle bei den Zwangsräumungen. Als Eigentümer der Saga argumentiert die Linkspartei, dass die Stadt ihren Einfluss nutzen müsse, um die Zwangsräumungen zu reduzieren.
Forderungen der Linken
Die Linke fordert den Senat auf, die Fachstellen für Wohnungsnotfälle personell besser auszustatten und ihnen mehr Möglichkeiten zur Vermittlung von Unterkünften und Wohnraum zu geben. Sie fordern auch eine stärkere Beteiligung der Stadt bei der Saga, um den Einfluss auf das Unternehmen zu nutzen und Zwangsräumungen zu reduzieren.
Auswirkungen auf die Mieter
Zwangsräumungen haben verheerende Auswirkungen auf die Mieter. Sie verlieren nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre Habseligkeiten und müssen sich oft mit dem Trauma des Verlustes auseinandersetzen. In vielen Fällen führt eine Zwangsräumung zu Obdachlosigkeit, die langfristige gesundheitliche und soziale Folgen haben kann.
Schlussfolgerung
Der Anstieg der Zwangsräumungen in Hamburg ist ein ernstes Problem, das eine Reaktion des Senats erfordert. Durch die Bereitstellung zusätzlicher Unterstützung für die Fachstellen für Wohnungsnotfälle und die Nutzung ihres Einflusses auf die Saga kann die Stadt Maßnahmen ergreifen, um Zwangsräumungen zu reduzieren und die negativen Auswirkungen auf die Hamburger Mieter zu verringern.